Eintracht bei Dynamo: Punktet Braunschweig im “Hexenkessel” von Dresden?

Zwei Partien in Folge hat die Eintracht zuletzt nicht verloren – dem 2:0 gegen Aufstiegs-Aspirant Kaiserslautern folgte ein 1:1 gegen “Keller-Kumpane” Kiel. Diese Mini-Serie könnten die Braunschweiger heute (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) bei Dynamo Dresden ausbauen.

Ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf würde dem Backhaus-Team ein wenig Luft verschaffen. Aktuell liegt der BTSV mit 14 Punkten als 14. lediglich einen Zähler vor der SGD auf Platz 17. Schlusslicht Magdeburg hat wie Dresden 13 Punkte.

Braunschweigs Backhaus mit Respekt nach Dresden

Obwohl noch ein Spiel der Hinrunde, kommt der Partie bei den Sachsen aufgrund der engen Tabellen-Konstellation also schon eine ziemlich große Bedeutung bei. Backhaus hat gleich aus mehreren Gründen großen Respekt vor der Aufgabe an der Elbe. Einerseits weil er die Arbeit seines Kollegen Thomas Stamm schätzt: “Dresden spielt Ballbesitzfußball und hat einen sehr guten Trainer, der alles aus der Mannschaft herausholt.” Und weil Dynamo, andererseits, “zu Hause durch die Wucht der Fans noch stärker” sei, wie er am Donnerstag betonte.

“Das sind die Spiele, warum auch jeder Fan lieber nach Dresden fährt als an andere Standorte.”

BTSV-Trainer Heiner Backhaus

Rund 2.300 Eintracht-Fans werden versuchen, stimmlich dagegenzuhalten. “Das sind die Spiele, warum auch jeder Fan lieber nach Dresden fährt als an andere Standorte”, sagte Backhaus.

Der BTSV-Coach erwartet atmosphärisch von den Rängen also einen “Hexenkessel” und auf dem Rasen eine kampfbetonte Partie – passend zum ramponierten Geläuf. Der Zustand könne “das Spiel beeinflussen”, so der 43-Jährige. Der Weg zum Erfolg könnte also weniger über ein “Klein-Klein” denn über das Spiel in die Tiefe führen.

Lob für Gomez und “herzlicher Arschtritt” für Marie

Einer, der dafür auf der Außenbahn zuletzt gute Spiele gezeigt hat, ist Johan Gomez. Backhaus lobte, dass der US-Amerikaner ” seine Sache auf der Schienen-Position sehr gut” gemacht habe: “Er bringt Tempo, Tiefgang und gutes Eins-gegen-eins-Verhalten mit.” Also genau die Dinge, die in Dresden gefordert sein könnten.

Ähnlich positiv spricht er über Max Marie. Dem Mittelfeldspieler attestiert er “eine tolle Entwicklung”. Der 21-Jährige brauche “aber manchmal noch einen ‘herzlichen Arschtritt’, um noch torgefährlicher und effizienter zu werden”. Das auch, weil “Entwicklung ein Prozess ist, der immer weiter geht”.

Backhaus: “Dumme Karten kosten richtig Geld”

Eine Entwicklung fordert der Trainer von seiner Mannschaft auch in anderer Hinsicht. Im Nordduell gegen die KSV kassierte sein Team bereits den siebten Platzverweis im 15. Spiel. Lukas Frenkert wurde vom DFB-Sportgericht für die Partie bei der SGD gesperrt und zwingt Backhaus damit erneut zum Umbauen der Defensive.

Neben einer aus seiner Sicht zu kleinlichen Regelauslegung der Referees (“Wir verzagen langsam dran, wie wir das im Training noch steuern sollen, weil wir wirklich jeden Quatsch abpfeifen”) nimmt er vor allem seine Schützlinge in die Pficht, “dumme Karten” etwa für Meckern oder das Wegschlagen des Balles zu vermeiden. Das koste die Spieler “richtig Geld”.

In Dresden soll vor allem das Braunschweiger Punktekonto wachsen. Dann ließe sich etwas entspannter in das letzte Spiel des Jahres gegen Tabellenführer Schalke 04 am 21. Dezember gehen.

Mögliche Aufstellungen

Dynamo Dresden: Schreiber – Pauli, Boeder, Müller – Faber, Sapina, Herrmann, Rossipal – Lemmer, Fröling – Vermeij
Eintracht Braunschweig: Hoffmann – Ehlers, Nkoa, Breunig – Gomez, Marie, Raebiger, Aydin – Heußer, Conteh – Yardimci