So war das Anknipsen der Weihnachtsbeleuchtung in Palma
Leuchtende Augen und großes Gedränge: Wenn Palma feierlich seine Weihnachtsbeleuchtung anknipst, dann strömt die halbe Stadt herbei. So auch an diesem kühlen, aber trockenen Samstagabend (22.11.). Die Zeremonie ist ein Ereignis wie der Umzug der Heiligen Drei Könige am 5. Januar und fühlt sich auch ein bisschen wie Silvester an – nicht zuletzt, weil es einen richtigen Countdown zum “Ah”-Moment gibt.
In diesem Jahr hat die Stadt das Epizentrum vom Passeig del Born an die Plaça d’Espanya verlegt. Auch wenn der Ortswechsel zum Ziel hatte, den Andrang etwas zu entzerren, war man gut damit beraten, sich früh auf den Weg zu machen: Der Platz war kurz vor Beginn der Auftakt-Show um 19 Uhr zum Bersten voll. Nach ersten Angaben der Ortspolizei wollten rund 25.000 Menschen das Anknipsen im Stadtzentrum live mitverfolgen, 15.000 knubbelten sich auf der Plaça d’Espanya.
Die Menschenmassen wurden durch ein Labyrinth von Absperrzäunen durch den Platz gelotst. Wer sich tapfer im Dunkeln voranschob, konnte zumindest von der Seite einen Blick auf die unter dem Namen “El ball de les dues estrelles” (Der Tanz der zwei Sterne) angekündigte Show erhaschen, für die die Stadt 78.650 Euro investierte.
Wer so nah rankam, hatte Glück: Die Lichtshow vor dem feierlichen Anknipsen der Weihnachtsbeleuchtung.. / Guillem Bosch
Und plötzlich ward es Licht
Dann war der Moment gekommen: Der Countdown begann gegen 19.30 Uhr, und plötzlich ward es Licht. Wehrmutstropfen der neuen Location: Ausgerechnet an der Plaça d’Espanya ist die Weihnachtsbeleuchtung bekanntlich recht spärlich und dezent. Die großen Palmen und anderen Bäume auf dem Platz sind mit Lichterketten umwickelt, die sich denn auch (mit leichter Verzögerung) anschickten, ihren Daseinszweck zu erfüllen. Dennoch war das Ganze deutlich weniger stimmungsvoll als auf dem Passeig del Born.
“Es war die unspektakulärste Lichteinschaltung, die ich je gesehen habe”, urteilte ein Besucher hinterher enttäuscht. “Aber ich glaube, es war sinnvoll in dem Sinne, dass man die vielen Leute an einem weitläufigen Ort versammelt hat.” Das besondere Gefühl sei dabei aber ein wenig auf der Strecke geblieben. Daran konnte auch der Kunstschnee, der nach dem Anknipsen herabfiel, nicht mehr viel ändern.
Mehr als 614 Kilometer an Lichterketten
Natürlich leuchtete nicht nur die Plaça d’Espanya: Das weihnachtlich funkelnde Palma besteht aus 3.350 Lichtelementen (80 mehr als im Vorjahr) in 200 Straßen. Mehr als 614 Kilometer an Lichterketten hängen in den Bäumen. Kostenpunkt insgesamt: 1,9 Millionen Euro.
Die Weihnachtsbeleuchtung wird bis zu Sant Sebastià, Palmas Stadtfest am 20. Januar, die Gemüter erhellen. Wer den offiziellen Startschuss verpasst hat, muss sich daher nicht allzu sehr grämen: Es gibt noch genug Gelegenheit, die Lichter in den kommenden Wochen zu bewundern – mit weniger Trubel.



Publicar comentário